Du hast gerade eine brilliante Idee oder dir gerade ein richtig tolles Ziel gesetzt. Du spürst schon die Aufbruchstimmung und malst dir aus wie alles werden könnte. Doch dann auf einen Schlag kommt sie, diese kleine, gemeine Stimme in dir und das ungute Gefühl in der Magengegend. „Das schaffst du nie!“ „Andere sind viel besser darin.“ „Dafür bist du sowieso nicht gut genug.“ „Du bist viel zu hässlich!“ – Selbstzweifel sind tatsächlich etwas, das wohl jeder Mensch kennt. Auch die erfolgreichen und selbstbewussten. Problematisch wird es erst, wenn wir uns von unseren Selbstzweifeln so sehr beeinflussen lassen, dass wir mit angezogener Handbremse unterwegs sind.

Wie entstehen Selbstzweifel?

Es gibt verschiedene Ursachen aus denen deine Selbstzweifel entstehen können. Es kann sein, dass du einfach viel zu hohe Erwartungen an dich selbst hast. Du möchtest alles perfekt machen. Jeder soll das gut finden was du machst. Du willst der/die Beste sein. Du willst es dir selbst und anderen unbedingt beweisen. Deine Ansprüche sind oft sehr unrealistisch und überhaupt nicht erfüllbar. An andere hättest du wahrscheinlich nie so hohe Erwartungen, wie an dich selbst. Du setzt dich selbst unter Druck und bist dann enttäuscht, wenn du nicht alles geschafft hast.

Selbstzweifel entstehen oft auch aus schlechten Erfahrungen, die du gemacht hast. Irgendwann in der Vergangenheit lief es einmal nicht so gut und schon überträgt sich diese Erinnerung auf die aktuelle Situation. Auch wenn es damals vielleicht ganz andere Voraussetzungen waren. Dein Gehirn sucht immer nach Verknüpfungen um eine Situation besser vorhersehbar zu machen. Das sind jedoch alles Dinge die bereits vorbei sind und dein Gehirn kann natürlich nicht vorhersagen, dass es dieses Mal wieder genauso sein wird.

Eine weitere Ursache sind negative oder fremde Glaubenssätze, die dich zurückhalten und ausbremsen. „Meine Mutter hat schon immer gesagt, dass ich dafür nicht gut genug bin.“ „Jeder weiß, dass das nicht so einfach geht.“ „Das macht man eben einfach nicht.“ usw. Glaubenssätze können tatsächlich ziemlich hartnäckig sein. Doch wenn du wirklich eine Veränderung willst, dann überprüfe welche deiner Glaubenssätze überhaupt noch für dich passen und löse dich von den Mustern, in die andere dich irgendwann mal gepresst haben. Mehr zu dem Thema gibt`s im Artikel: Schlechtes Gewissen? Einen Scheiß muss ich!

Vergleiche mit anderen sind auch ein häufiger Grund für deine Selbstzweifel. Du schaust ständig nach links und nach rechts und findest dort natürlich immer jemanden, der besser aussieht als du, der schneller ist, der das was du machen möchtest vielleicht viel besser kann, der mehr Geld verdient als du. Sich mit anderen zu vergleichen führt zwangsläufig zu Unzufriedenheit und Selbstzweifeln, da du dir gar nicht bewusst bist, das andere auch mal klein angefangen haben. Vielleicht sind sie einfach schon viel länger dabei. Oder sie haben ganz andere Voraussetzungen, z.B. keine Kinder, ein Studium etc. Ihre Ziele und Prioritäten sind wahrscheinlich ganz andere als deine.

Raus aus den Selbstzweifeln

Ganz wichtig, werde dir deiner Selbstzweifel bewusst. Erst wenn du sie entlarvt hast, kannst du sie auch loswerden. Wenn du also eben noch voller Euphorie auf die Veränderung blickst, dann nehme bewusst den Moment wahr, wo das ungute Gefühl in dir aufsteigt. Begegne deinem negativen Gedankenstrom mit einem klaren STOP. Egal ob laut oder leise. Das bringt dir erst mal die Möglichkeit dich mit deinen Zweifeln auseinanderzusetzen.

Wenn du dann denkst, das du es sowieso nicht kannst, dann erinnere dich an die ganzen Situationen, die du schon gemeistert hast. Es gab bestimmt schon mal ähnliche Situationen, in denen du vorher auch Angst hattest oder unsicher warst. Erinnere dich daran, dass du sie trotzdem gemeistert hast. Und auch wenn es in der Vergangenheit mal nicht so gut gelaufen ist, ist die Welt davon nicht untergegangen, denn du bist immer noch hier und kannst daraus lernen. Erinnere dich an deine Stärken und an alles was du bisher schon erreicht hast. Pushe dein Selbstvertrauen. So fällt es dir gleich viel leichter, den Mut für das was kommt aufzubringen.

Hör auf dich zu vergleichen! Werde dir stattdessen bewusst, was deine Werte und Ziele sind. Was hat für dich Priorität? Was willst du erreichen? Werde dir klar, was du für Schritte du gehen musst, um dort anzukommen und dann geh einfach los! Lass dich nicht ablenken, indem du ständig schaust, was die anderen machen. Das hier ist dein Weg!

Stelle dir vor wie es wäre, wenn du mutig genug wärst es einfach zu machen. Wie würdest du dich fühlen? Was würde sich für dich verändern? Welche Möglichkeiten würden sich für dich daraus ergeben? Das bringt unheimlich viel Motivation und erzeugt ein positives Gefühl. Konzentriere dich auf den ersten Schritt, den du machen musst. Denn das ist der wichtigste. Wenn der Anfang erstmal gemacht ist, werden dir alle weiteren Schritte schon viel leichter fallen.

Fazit

Es wird dir wahrscheinlich nicht gelingen, nie wieder Selbstzweifel zu haben. Das ist auch nicht das Ziel. Lerne jedoch deine Selbstzweifel als solche zu erkennen und lass dich nicht von ihnen abbringen deinen Weg zu gehen. Denke an deine Stärken und deine bisherigen Erfolge und daran dass du nichts zu verlieren, höchstens etwas zu lernen hast. Probiere dich aus und löse endlich die Handbremse!

Bremsen dich deine Selbstzweifel oft aus oder hast du schon einen Weg gefunden, sie zu überwinden?